Therapie

Dilatation (PTCA) und Stent-Implantation

Der Herzkatheter ist heutzutage nicht nur ein Verfahren zur Diagnose, sondern kommt auch im Rahmen der Therapie verschiedener Herzerkrankungen zum Einsatz, z. B. bei einer Verengung der Herzkranzgefäße, der koronaren Herzkrankheit (KHK). Verursacht wird diese durch die sog. Arteriosklerose, (Fettablagerungen in den Adern). Folge ist eine Beeinträchtigung der Durchblutung und eine verminderte Sauerstoffzufuhr der Herzmuskulatur.

Reichen Medikamente zur Behandlung nicht mehr aus, kann mit einem Herzkatheter eine sog. Ballondilatation oder PTCA (Perkutane Transluminale Coronare Angioplastie) durchgeführt werden. Dabei werden die krankhaft verengten Blutgefäße unter Verwendung eines Ballonkatheters, der genau in die Gefäßverengung eingebracht wird, aufgedehnt. Anschließend wird ein sog. Stent implantiert. Diese Gefäßstützte aus Edelstahl sorgt dafür, dass sich die aufgedehnte Engstelle nach Entfernen des Ballons nicht wieder verschließt. Neueste Generationen von Stents sind mit Wirkstoffen beschichtet und geben fortlaufend Medikamente in das Gefäß ab, um ein Blutgerinnsel zu verhindern.

Die PCTA mit Stent sorgt in rund 98 % der Fälle dafür, dass das Gefäß wieder durchgängig wird. Im Verlauf kann es allerdings zu einem erneuten Verschluss kommen, so dass die Behandlung wiederholt werden muss.

Diagnostischer Herzkatheter

Bei einem Herzkatheter werden Herz und Herzkranzgefäße mithilfe eines speziellen Röntgen-Kontrastverfahrens (sog. Koronarangiografie) sichtbar gemacht. Er dient dazu, Art und Schwere einer Herzerkrankung festzustellen und die geeignete Behandlung zu ermitteln. Der Arzt erhält wichtige Informationen über die Pumpfunktion der Herzkammern, den Schweregrad eventueller Herzklappenfehler sowie über den Zustand der Herzkranzgefäße.

Bei dieser Untersuchung wird von der Leiste aus ein streichholzdünner biegsamer Kunststoffschlauch (Katheter) unter Röntgenkontrolle bis zu den Herzkranzgefäßen oder den Herzkammern vorgeschoben. Die Einstichstelle wird vorab lokal betäubt.

Sobald der Katheter sein Ziel erreicht hat, wird er an ein externes Druckmessgerät angeschlossen, um den Druck in der jeweiligen Herzkammer zu kontrollieren. Damit kann beurteilt werden, ob die Pumpleistung der Kammern normal oder krankhaft verändert ist. Anschließend wird ein Röntgenkontrastmittel in den Katheter gespritzt. So werden Kammern und Herzkranzgefäße bis in die kleinsten Verzweigungen hin sichtbar gemacht und können eingehend überprüft werden.

Eine Herzkatheteruntersuchung ist schmerzlos. Bis auf die Punktion und ein leichtes Wärmegefühl bei der Gabe des Kontrastmittels spürt der Patient nichts. Nach Abschluss wird ein Druckverband angelegt, damit es nicht zu Nachblutungen kommt.