Krankheitsbilder

Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz (Herzschwäche) zählt zu den häufigsten Erkrankungen weltweit. In Deutschland sind ca. 2 % der Bevölkerung davon betroffen. Von einer Herzinsuffizienz spricht man, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, das Gewebe mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Es ist unfähig, die vom Körper benötigte Pumpleistung zu erbringen. Bei linksseitiger Herzschwäche arbeitet die linke Herzhälfte unzureichend, was dazu führt, dass sich das Blut in der Lunge staut und es hier zu einer Wasseransammlung kommt. Folge einer rechtsseitigen Herzschwäche ist ein Blutstau in den Geweben des Körpers. Es kommt zu Wasseransammlungen z. B. in den Beinen, der Bauchhöhle oder dem Brustfellraum. Ist die Pumpfunktion beider Herzkammern eingeschränkt, spricht man von einer globalen Herzinsuffizienz.

Ursachen

Ursache für eine Herzinsuffizienz ist oftmals eine Erkrankung, die den Herzmuskel über viele Jahre zunehmend geschwächt hat. In Deutschland sind zu hoher Blutdruck (Hypertonie) sowie die Verkalkung der Herzkranzgefäße (Arteriosklerose) in fast 90 % der Fälle für die Herzschwäche verantwortlich.

Im Anfangsstadium der Erkrankung merkt der Patient meist nur wenig. Symptome wie verminderte körperliche Belastbarkeit beispielsweise beim Treppensteigen, Kurzatmigkeit vor allem im Liegen, nächtliche Atemnot oder Hustenattacken, nächtlicher Harndrang, bläuliche Färbung der Haut oder Herzrhythmusstörungen können Anzeichen sein. In solchen Fällen empfiehlt sich eine genaue Diagnostik, um den Verdacht auszuschließen oder zu bestätigen.

 

Diagnostik

Bei den diagnostischen Methoden unterscheidet man zwischen sog. Invasiven und nicht invasiven Untersuchungsmethoden. Zur invasiven Diagnostik zählt z. B. der Herzkatheter. Im Bereich der nicht invasiven Verfahren sind u.a. die Echokardiographie sowie die Spiroergometrie zu nennen.

Behandlung

Grundlage der Therapie ist möglichst die Beseitigung oder Behandlung der Ursachen, die zur Herzinsuffizienz geführt haben. Die Verkalkung der Herzkranzgefäße kann vielfach durch die Durchführung einer Ballonerweiterung mit Einbau einer Gefäßstütze erfolgen. Eine begleitende oder ausschließliche medikamentöse Therapie muss für jeden Patienten individuell bestimmt werden. Unbedingt wichtig ist zudem die Änderung des Lebensstils mit Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen, Alkohol, ungesunder Stress oder Bewegungsmangel. Sport und Bewegung können die Lebensqualität von Patienten mit Herzerkrankungen nachweislich verbessern. Sie sollten jedoch unter fachkundiger Anleitung (Herzsportgruppe) bzw. auf Grundlage eines ärztlich erarbeiteten Trainingsplans erfolgen.